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Fryderyk ChopinKlavierkonzert: der polnische Pianist Mariusz Drzewicki im Albstift in Aalen. Chopin mit beiden Händen sicher im Griff

(11/1/2000, Aalen, sp) In den Fußstapfen Chopins bewegte sich der polnische Pianist Mariusz Drzewicki, der bei seinem Gastspiel im Aalener Albstift ganz auf die Beliebtheit und Zugkraft seines großen Landsmannes setzte.

Er lag damit goldrichtig. Denn das Publikum empfand das Programm als besonders reizvolle Zugabe zum inzwischen abgelaufenen Chopin-Jahr, in dem auch im Albstift eine stattliche Auswahl aus den Werken des großen Meisters zu hören war. So gab es mit Chopins "Nocturne cis- Moll" oder der bekannten As- Dur Polonaise, so manche Wiederhörensfreude. Eine wirkliche Überraschung aber präsentierte Mariusz Drzewicki mit einem besonders erfrischenden Jugendwerk Chopins, nämlich mit dem besonders phantasievoll angelegten Variationen zu Mozarts "Don Giovanni"- Arie "Reich mir die Hand, mein Leben".

Der junge, aber schon fast perfekte Pianist, der sein einstündiges Programm ganz aus dem Gedächtnis abrief, griff bei diesem relativ aufwendigen Opus mit zarter bis kraftvoller Hand in die Tasten, um seinem Instrument elegische bis stürmische Klangkaskaden zu entlocken. Erst nach einer nachdenklichen, höchst eigenwilligen Einleitung kam Drzewicki auf die charakteristischen Grundakkorde Mozarts zu "sprechen", die er alsdann in den schillerndsten Farben abwandelte. Der Hörer wußte nicht, was er mehr bewundern sollte: den Einfallsreichtum von Chopin oder die gekonnte Interpretation durch den Pianisten. Ausgesprochene Chopin-Spezifika von slawisch- galischer Gemütsart bot Mariusz Drzewicki mit den vier ausgemachten Walzer-"Individualitäten" in As- Dur, cis-Moll, e-Moll und Es-Dur. Sie boten dem Instrumentalisten Gelegenheit, den universellen Gedankenreichtum seines polnischen Landsmannes optimal hörbar zu machen. Da wechselten meditative bis melancholische Töne mit stürmischen bis eruptiven Klangkaskaden. Perlende, volksliedhafte Elemente folgten auf temperamentvolle rhythmisch direkt ins Blut gehende Klang-Cocktails. Viel Beifall gab es auch für das fulminante Scherzo h-Moll sowie für das als Zugabe dargereichte Mozart`sche "Butterbrot".

Art.Nr.: 03010011

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