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Die Geschichte des HOT JAZZ in HamburgJazz in Hamburg ...

(1.6.98. 98, Ausgabe 5) Im letzten Jazzbrief stellten wir eine Dokumentation der Kölner Szene vor. Kurze Zeit nach jenem Buch traf eine weitere lokale Jazzdokumentation im Jazzinstitut ein. Klaus Neumeisters »And Our Hearts in New Orleans. Die Geschichte des Hot-Jazz in Hamburg ab 1950« hat anders als das Kölner Buch von Robert von Zahn keinen wissenschaftlichen Anspruch, will eher das Lebensgefühl der traditionellen Jazzszene Hamburgs beschreiben als eine kritische Aufarbeitung der Szene liefern. Die Begründung für die Beschränkung auf den Hot Jazz erklärt sich aus der Hamburger Jazzszene: Dort nämlich hatten Bands, die dem Dixieland oder dem New-Orleans-Stil verpflichtet waren, traditionsgemäß mehr Spielmöglichkeiten und in der Regel ein ausgesprochen großes Publikum. Es scheint fast, als besäße der Dixieland in Hamburg einen anderen Charme als in München oder Berlin. Ein wenig mag da der ewig wehende Wind, das kühle und feuchte Wetter eine Rolle spielen, das den Hanseaten ihren »heißen Jazz« um so mehr ans Herz zu legen scheint. Klaus Neumeister also versucht eine Annäherung an diese Atmosphäre aus sehr persönlichen Blickwinkeln. Die objektive Geschichtsschreibung kommt dabei etwas kurz, dafür nimmt die Selbstdarstellung etlicher Musiker um so mehr Raum ein. Solche Selbstdarstellungen lesen sich teilweise leider wie Werbetexte für Bandinfos, lassen kritische Distanz vermissen. Doch wenn man sich auf das Buchkonzept einläßt - und der traditionelle Jazz ist schließlich eher eine fröhliche als eine kritische Musik -, dann kann man sich die Schmankerln rauspicken, die sich meist in den Interviewpassagen verstecken und vor allem in den vielen Fotos, die für sich eine art Sittengeschichte des traditionellen Jazz als einer durch und durch bürgerlichen Kultur wiederspiegeln. Das Buch ist damit nicht nur für die Freunde des Hamburger Trad-Jazz interessant und kann vielleicht Autoren auch in anderen Regionen zur Aufarbeitung und Dokumentation ihrer lokalen und regionalen Jazzgeschichte inspirieren.

ISBN 13: 978-3-928143-37-0

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